QUEER
Osten Dezember 2001 Autorin:
Sabine Röhrbein
Kultisten
schwören auf Candy
Lesbisch-schwule
Montagsserien sind im ostdeutschen
Kabel im Kommen
Knutschende
Lesben, turtelnde Schwule und
Beziehungsgezänk von Homopaaren
flimmern immer öfter über die
TV-Bildschirme in deutschen
Wohnstuben. Das Serieneinerlei hat
Schwule und Lesben längst als Salz in
der Suppe erkannt, um sein Publikum
bei immer gleichen Handlungssträngen
von Herzschmerz und Intrige bei der
Stange zu halten. Für heterosexuelle
ZuschauerInnen gemacht, werden jedoch
vielfach Klischees bedient, die eine
homosexuelle Zielgruppe kaum zu locken
verstehen. Bei den Fernsehserien des
Berliner Kommunikultur e.V. ist das
anders : Die "Montagskinder"
und "Montagsgeschichten"
sind speziell für Lesben und Schwule
gedreht - zu sehen
allerdings nur im Offenen Kanal (OK)
und damit via Kabel.
Die
abgetakelte Hollywood-Diva Candy ist
der Ausgangspunkt für die 55 Episoden
der "Montagskinder" , die
derzeit im OK von Dessau ,
Merseburg/Querfurt und Stendal bei
Liebesglück und Liebesleid zu
beobachten sind. Wie in jeder guten
Soap geht es um Lust und Frust,
Tragödien und Kaffeekränzchen. Die
Serie, Mitte der 90er gedreht, gilt
VielseherInnen als Kult. "Das hat
etwas vom wahren Leben", schwärmt ein
Fan auf der Website von Produzent
Andreas Weiß. Ein Schwuler aus Jena
meint dagegen, in der Soap werde ein
Leben dargestellt, das im Osten keiner
leben würde.
Die Meinungen zu den fast rein
schwulen "Montagsgeschichten"
sind weniger gegensätzlich. Sie "sind
wirklich ein Erlebnis. Man(n) muß sich
das reinziehen", meint ein Zuschauer.
Zwischen Dezember 1996 bis Mai 1997
sind 30 Folgen entstanden, in denen
sich Fiktion und Realität auf
wunderbare Weise ergänzen:
Möchtegernregisseur Lukas Denner will
eine schwule Serie produzieren.
Allerdings mangelt es am nötigen
Kleingeld und den Mitwirkenden
zuweilen an Disziplin, persönliche
Gefühle kommen ins Spiel. Die Serie
über die Serie ist im OK Wernigerode
und Magdeburg zu sehen.
Nicht immer
sind die Produktionen von Andreas
Weiß, wozu auch "Traumtänzer"
, "Von
Mann zu Mann" und "Berlin
Bohème" gehören, wohl
gelitten. So wurde die Ausstrahlung
seiner Serien im OK Hannover wegen
"jugendgefährdenden Inhalts" im
Frühjahr zunächst eingestellt, um sie
etwas später nach 22 Uhr wieder ins
Programm zu nehmen.
Soaps sind
Geschmackssache und so sagen "Montagskinder"
und "Montagsgeschichten" auch
nicht allen Lesben und Schwulen zu.
Tatsächlich melden sich vielfach
Leute, die sich gerade im Coming-Out
befinden , bei Andreas Weiß. "Für die
bin ich oft der erste Kontakt zu einem
anderen homosexuellen Menschen" ,
verriet er auf den Berlin-Seiten der
"FAZ".
Ihm hätten die "Montagsgeschichten"
während seines Coming-Outs "ein wenig
geholfen, abseits der
Unterwäsche-Seiten des Otto-Katalogs
in schwule Welten zu schnuppern",
bekennt ein Zuschauer im Internet.
Alle Folgen der Seifenopern
sind auch auf Video erhältlich und im
Internet zu sehen. Ab Januar 2002 werden
weitere ostdeutsche Offene Kanäle die
lesbisch-schwulen TV-Serien zeigen,
zunächst voraussichtlich in Saalfeld.
Foto: Hanno Ehrler
Andreas Weiß gibt seinen
Darstellern Regie-Anweisungen
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NEWSCLICK
/ Wolfsburger Nachrichten
5.Januar 2000 Autor: stb (?)
Episoden der
"Montagskinder" sollen unterhalten und
zeigen, dass Homosexuelle "ganz
normal" zusammenleben wie andere
Menschen auch"
Schwul-lesbische
Seifenoper flimmert jeden
Freitagabend über OKTV
Mit
einer "Lindenstraße für Schwule"
startet der Offene Kanal Wolfsburg
(OKTV) ins neue Jahr: Am Freitag, 7.
Januar, wird von 21 bis 21.30 Uhr
auf der Frequenz von Euronews zum
ersten Mal die Sendung "Montagskinder"
ausgestrahlt. 54 weitere Episoden
folgen jede Woche freitags zur
gleichen Sendezeit. "Wir wollen
zeigen, dass OKTV offen ist für
jeden", unterstreicht Volker Busker,
stellvertretender OKTV-Leiter, die
Intention.
Extra für die
schwule Seifenoper wurde eine neue
Sendezeit eingerichtet – nach 21 Uhr.
So wird verhindert, dass die "Montagskinder"
am Sonnabend in der Zeit von 13 bis 17
Uhr wiederholt werden, wie das sonst
bei allen Beiträgen, die OKTV Mittwoch
bis Sonnabend in der Zeit von 17 bis
21 Uhr ausstrahlt, der Fall ist.
Grund: "In der Serie werden sexuelle
Andeutungen gemacht, es wird gezeigt,
wie Männer Männer küssen oder
zärtlich streicheln - das ist
nichts für Kinderaugen", erklärt
Heiko Sturm, Vorsitzender des Vereins
Rosa Wolf. Dabei handele es sich
jedoch nicht um Pornografie, betont
der Vereinsvorsitzende. Aufmerksam
wurde Sturm auf die Serie, die schon
seit Mitte vergangenen Jahres im
Offenen Kanal Hannover gezeigt und in
Berlin mittlerweile wiederholt wird,
durch deren Regisseur Andreas Weiß.
"Weiß hat den Rosa Wolf angeschrieben
und uns seine erste schwul-lesbische
Serien-Produktion mit
Laienschauspielern offeriert", sagt
Sturm, der sich sofort mit den
Verantwortlichen von OKTV in
Verbindung gesetzt und auch das Okay
von der Landesmedienanstalt in
Hannover eingeholt hat.
In den "Montagskindern" geht es
um Liebe, Leidenschaft, Verrat, Rache,
Eifersucht, Sex und Intrigen. Im
Mittelpunkt steht ein schwules Trio:
Schauspielschüler Pavel, sein
Lebensgefährte Erik, von Beruf
Kulturjournalist, sowie der Maler
Sascha.
Aber auch eine junge Lesbe, die im
ewigen Streit mit ihrer Mutter liegt,
die sich so sehr einen Schwiegersohn
wünscht, ein Stricher und seine Freier
und ein HIV-Positiver spielen mit.
"Die Soap soll unterhalten, nicht
informieren oder aufklären. Sie soll
zeigen, dass Homosexuelle ganz normal
zusammen leben wie andere Menschen
auch", erläutert Sturm.
Der Artikel
erschien mit folgendem Foto:
Foto: Joachim Altschaffel
Bringen die schwulen "Montagskinder"
ins OKTV:
Volker Busker von OKTV (links) und Heiko
Sturm, Vorsitzender des Vereins Rosa
Wolf.
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OUR
MUNICH März 1997 Autor: (?)
Schräg,
schrill, schwul, lesbisch:
Montagskinder
Schlaffe Schniedel, tosende
Titten, schwule Soap-Opera seit
Januar endlich auch in Augsburg.
Jeden Montag laufen im Pompadour um
21.30 Uhr in Zusammenarbeit mit der
AIDS-Hilfe Augsburg die MontagsKinder.
Jedes schwul-lesbische Klischee wird
bestätigt und ausgelebt. Man
fühlt sich ins eigene Wohnzimmer
versetzt. Keine
heterosexuellen Vorurteile werden
ausgelassen und mit Sicherheit auch
bestätigt. Für
Neueinsteiger - was war bisher:
Unbegabte
Möchtegern-Schauspielerin Candy
Candle aus den USA mit verklemmtem
schwulem Bruder feiert
Premierenparty im Deutschen
Fernsehen. Schon sind wir
mitten drin im Beziehungskarussell. Eric,
in eingestaubter Beziehung mit Pavel
zusammenlebend, lernt Sascha kennen
(als Staubwedel), HIV-positiv. Knutscherei
im Bad und wird erwischt. Hometrouble
vorprogrammiert - alte Leier: "mir
fehlt mein Freiraum". Hetin
und Hete kommen in die Krise. Sie
mag keine Schwulen und geht mit
schleimbeuteligem Ehemann von Candy
Candy fremd. Inzwischen
will Candys Putzfrau ihre lesbische
Tochter Maya an den "echten" Mann
bringen - allerdings ohne Erfolg,
denn "Schwiegertochter" Lisa war
zuerst da.
Bei
Eric und Pavel dreht sich das
eingestaubte Ehedrama weiter - ohne
daß bisher fremdgebumst wurde.
Fräulein Lisa nimmt
Schauspielunterricht bei Candy
Candle und wird von Mayas Mutter bei
einer gespielten Ehekrachszene
erwischt, was diese sofort ausnutzt,
um Tochter Maya doch an den "echten"
Mann zu bringen. Zoff bei den
Lesben.
Kai geht auf den Strich und schickt
seinen verklemmten Verehrer Jason
(Candys Bruder) weg, um Thomas zu
empfangen. Dieser kauft sich
einen Fick mit anschließender
Natursektdusche ("komm laß es
regnen"). Jason schaut schockiert
heimlich durch den Briefschlitz
zu...
Weiter drehen sich die
Beziehungskisten am kommenden Montag
bei den Montagskindern.
Foto: Andreas Weiß
Erotik-Szene
aus Montagskinder
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PINK
CHANNEL schwules Radio HH
9.November 1996 Autor: Juliaan
Schnitter
RADIO-BEITRAG:
SENDUNG VOM
9.NOVEMBER 96 – 245.Ausgabe -19.00 Uhr
<Wdh.
11. 1 1.96 12.00 Uhr>
MontagsKinder- neue schwule TV
Produktion im Offenen Kanal Von Juliaan Schnitter
O-Ton
aus Montagskinder:
„Okay, okay
- Du bezahlst schließlich. Was
willst Du dann? - Mich ficken?
Sag doch
nicht immer sowas. Du weißt doch,
daß ich dich liebe.
Aber ich
liebe Dich nicht. Du
bist für mich ein Typ wie andere
auch!
Klar?
Tatsächlich?
Wieviel andere
Typen gibt es denn?
Ohch, schon
wieder diese Eifersuchtsnummer,
Jason?"
Eine typische Episode aus
den MontagsKindern.
Die schwule Fernseh-Seifenoper kommt
nun auch nach Hamburg und wird ab
Mittwoch den 13. November
wöchentlich um 21 Uhr 25 im Offenen
Kanal zu sehen sein .
Es
begann alles in Berlin, als
No-Budget-Projekt von Andreas Weiß:
O-Ton:
Mittlerweile
gibt es 55 Folgen der 30 minütigen
"Lindenstrasse für Schwule" und sie
werden in vielen Städten gezeigt. Für
Hamburg übernimmt Hein & Fiete die
Präsentation der Montagskinder.
Ich spreche
jetzt mit Frank Münzinger, dem
Projektleiter von Hein & Fiete.
Frank, warum
übernehmt ihr die Präsentation dieser
Serie im Offenen Kanal?
O-Ton
Münzinger:
"Ja, es hat
mehrere Gründe. Ein
Grund ist, daß die MontagsKinder 'ne
wunderbare Serie sind, die
schwullesbisches
Leben in seiner Normalität
vermittelt. Mit
allen Höhen und Tiefen - mit allen
Dramen, die es da so
gibt und wir so die Möglichkeit
gesehen haben, dies einer breiten
Öffentlichkeit vorzustellen. Die
Idee, das auch
einer breiten Öffentlichkeit
vorzustellen, ist auch für
Emanzipation zu werben, für die
Gleichberechtigung von
uns zu werben und das über den Weg
den Leuten klarzumachen, daß wir
auch nicht so groß anders sind in
unseren
Dramen, wie andere auch. Aber
das es auch sehr wohl Unterschiede
gibt: ich erinnere da an das Thema
HIV und Aids, die Situation
-die rechtliche Situation- von
Schwulen und Lesben, - das ist
-denke ich- für viele Heteros
neu und das können sie sich in der
Serie ansehen."
Und warum sollten dann
Schwule und Lesben die Serie sehen?
O-Ton
Münzinger:
"interessant
für Schwule und Lesben in dieser
Serie ist in dem Fall, (das) in
dieser Serie so mit der Thematik "Wie
gehe ich mit Betroffenen um" sehr
offen umgegangen wird, also mit
allen Schwierigkeiten. Es
gibt so die Szene
das sich jemand in 'nen Mann
verliebt und dann mitbekommt, daß er
positiv ist und die Reaktion des
jetzt Nichtbetroffenen
ist erst eine, die nicht schön ist. Er
zieht sich zurück und kann mit der
Thematik nicht umgehen. Lernt
aber dann, mit der Thematik
umzugehen und den anderen trotz des
Positivseins zu lieben auch Sex mit
ihm
zu haben. Also das Thema
"Safer Sex" spielt dann auch direkt
damit hinein. Und
auf seine sehr sensible Art und
Weise werden auch Probleme so im
Umgang mit Safer Sex vermittelt."
Abgesehen
von dem präventiven Element bringt es
aber auch Spaß, sich einfach nur an
den dramatischen Szenen schwulen
Lebens zu ergötzten, die uns doch
gelegentlich sehr bekannt vorkommen.
O-Ton
Montagskinder:
"Verdammt
noch mal, kannst Du mir mal sagen,
was das soll?
Das
weißt du doch ganz genau!
Seit Tagen redest Du nur
noch das Nötigste mit mir und
ignorierst mich ansonsten.
Dazu habe ich auch allen
Grund.
Tatsächlich?
Was war
den neulich da auf Candys
Party, was
war denn da?
Ohch.
Ich fand Sascha sehr nett.
Wir waren in Partylaune und
haben uns geküßt.. Na und?
Gekusst,
ihr habt euch gegenseitig
beinahe aufgefressen.
Wer weiß, was noch passiert
wäre,
wenn ich Euch nicht erwischt
hätte.“
Tja,
wer weiß. »Gekusst« und noch viel mehr
wird in dieser Serie, in der es kaum
ein Tabu gibt. Ob Sex zu dritt
oder ob in Folge 4 eine "Golden
shower" - Szene gezeigt wird, nackte
Tatsachen gibt es reichlich.
O-Ton
Montagskinder:
"Laß es
regnen, piß mich an!"
fordert
da Callboy Kai und Freier Thomas
erledigt das gern. Eine
Serie von der man glaubt, was die
Schwulenzeitschrift ADAM schrieb: "Es
wird vom Ficken geredet, wenn ficken
gemeint ist."
Nachdem wir
Hamburger von schwulen Seifenopern im
Fernsehen trotz oder durch Homoviel
nicht gerade verwöhnt sind, werden uns
die Montagskinder zunächst ein
Jahr jeden Mittwoch ab 21.25 Uhr im
offenen Kanal begleiten. Die
Sendungen werden auch jeden ersten und
dritten Samstag bei Hein & Fiete
als Video gezeigt. Für
35 Mark sind zudem jeweils 10 Folgen
auf einer Kassette vom Produzenten
Andreas Weiß zu erwerben.
Start der Montagskinder
ist am kommenden Mittwoch um 21 Uhr 25
im offenen Kanal Hamburg Fernsehen.
Die Premiere
der Montagskinder wird in
Anwesenheit des Produzenten Andreas
Weiß und seinem Hauptdarsteller Piotr
Hlawiczka ab 21.00 Uhr am Mittwoch in
der Wunderbar gefeiert. Alle
sind willkommen.
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ADAM
Februar 1996 Autor: Hermann J.
Huber
MONTAGSKINDER
Es begann mit
einer großen Party. Candy Candle (Lori
Anderson), eine abgetakelte
Hollywood-Diva, lud ihre Berliner
Schauspielschüler ein, den
Start ihrer Billig-Serie "Years of
Happiness" im deutschen Fernsehen zu
feiern.
Und die Schützlinge kamen. Ein
junges, sympathisches, zickiges und
sexsüchtiges Völkchen - fast alle
schwul oder lesbisch.
Aus dieser
Premierenparty ist eine Party des
Lebens geworden. 55 Folgen seiner "Montagskinder"
hat Andreas Weiß (27) bereits über den
Sender gejagt. Sechs
neue Episoden ä 25 Minuten werden
jeden Monat produziert. Das
Puzzlespiel um Lust und Frust von
jungen Großstadt-Schwulen hat
eingeschlagen. Montag
21 Uhr 30 (OKB) ist in Berlin
Serienzeit. Wer das Treiben
der Multikulti-Gays nicht selbst
verfolgen kann, programmiert seinen
Recorder. Den Anschluß
will kein schwuler Soap-Freak
verpassen.
Die Storyline
ist bewußt nach dem erfolgreichen
Vorbild "Lindenstraße" gestrickt. Andreas
Weiß: "Die Serie wirkt auf den ersten
Blick wie das altbekannte Drama um Sex
und Intrigen, Rache und Eifersucht,
Verrat und Leidenschaft. Doch
allein die Tatsache, daß ein Großteil
der Hauptfiguren schwul oder lesbisch
ist, offenbart schon die
bemerkenswerteste Besonderheit: die
permanente Präsenz von Schwulen und
Lesben, ohne daß diesen eine Alibi-
oder Vorzeigefunktion zugewiesen
wird."
Mittelpunkt
der "MontagsKinder" ist ein
schwules Trio: Pavel ,
Schauspielschüler; sein Lebensgefährte
Erik, Kulturjournalist; sowie der
Maler Sascha. Erik
hat als erster mit dem HIV-infizierten
Sascha geturtelt, doch bald zeigt auch
Pavel an dem schlaksigen Künstler
Interesse.
In den Maschen
des schwulen Netzes um Candy Candle
hängt auch ihr Bruder Jason (Armin
Graudins), eine Säusel-Tunte, die sich
als besserer Butler vorkommen muß. Er
liebt den Callboy Kai. Kai,
exaltiert, masochistisch, läßt sich
für 100 Mark ans Bett fesseln und
ficken.
"Laß es regnen, piß mich an",
fordert er von seinen Kunden. Einer
der Freier, die das begeistert tun,
ist Thomas (Christian Schulze), ein
rassiger Bürohengst, der mit Felix
(Ernesto Conde), einem störrischen
Latino, zusammenlebt. Felix
(der schönste Mann der Serie) ist
ebenfalls ein Schüler von Candy.
Fehlt noch Rolf (Michel ), ein
verkappter Schwuler, der sich an den
Slip-Models im Neckermann-Katalog
aufgeilt und heimlich die
Schauspielschüler beobachtet. Erwähnenswert
ist noch Candys Putzteufel (Angelika
Schuster), ein Scheuerlappen ä la Else
Kling.
Die Putze hat damit zu kämpfen,
daß ihre Tochter auf Mädchen steht.
Andreas Weiß,
der bereits 1991 und 1994 im Berliner
Kabelkanal schwul-lesbische Serien
plazieren konnte, müht sich um Gay Life
pur.
Es wird vom Ficken geredet, wenn
Ficken gemeint ist. Es
werden nackte, balgende Kerle gezeigt,
um die Geilheit zu unterstreichen. Mit
benutzten Präsern und Pisse-Szenen in
Großaufnahme will Weiß bewußt
provozieren: "Wir bemühen uns um offene
und unverkrampfte Darstellung aller
Lebensbereiche und greifen auch
Tabu-Themen auf, die sonst im TV gar
nicht oder nur mit dem moralischen
Zeigefinger behandelt werden."
Ein Reiz der
Serie liegt in ihrer unkonventionellen
Machart. Das geringe
Budget zwingt zu Erfindungsreichtum. So
sind die Darsteller Studenten oder
Anfänger. Die Idee, die
Story um eine Schauspiellehrerin
anzusiedeln, kommt nicht von ungefähr. Denn
in weiten Bereichen wirkt die Serie
wie ein Trainingsprogramm für
Schauspielschüler. Da
wird experimentiert, nach Gesten und
Worten gerungen, um dann irgendwo
zwischen Natürlichkeit und
Künstlichkeit den Schuß Selbstironie
aus den Augen funkeln zu lassen. Leidenschaft
kann man den Akteuren nicht
absprechen.
Um die
Produktionskasse aufzufüllen, bietet
Andreas Weiß "MontagsKinder"
auch als Videokopien an. Für 35 DM pro
Kassette (mit jeweils 10 Folgen)
können sie von Schwulengruppen zur
Wiederaufführung oder auch von
Privatpersonen direkt bezogen werden
bei:
Andreas Weiß, Dimitroffstraße 144,
10407 Berlin, Telefon: 030 - 421 13
56.
Foto: Jovan Evermann
Pavel und Erik
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MÄNNER
AKTUELL Seite 10+11 November
1995 Autor: Jovan Evermann
Mit nackten
Männern zum Erfolg
Bis vor vier Jahren war Andreas
Weiß noch fernsehsüchtig. Täglich hing
er zwanzig Stunden vor der Glotze und
sah fast alle Folgen von „Dallas“,
„Denver Clan“, „Lindenstraße“ oder
„Unter der Sonne Kaliforniens“. Von
einem Tag zum anderen beschloß der
27jährige, seinen Fernseher einzumotten
und stattdessen selber zu drehen. Und
weil Andreas in seinen ehemaligen
Lieblingsserien zuwenig Schwule und
Lesben vorkommen, geht´s in seinen
eigenen Serien hauptsächlich darum.
Im zarten Alter von 17 Jahren
fing Andreas in seiner Heimatstadt
Wolfenbüttel mit der Filmerei an, erst
auf Super 8, später auf Video.
Allerdings haßt er nichts mehr, als
selber im Bild zu sein und so gibt´s
auch so gut wie keine Fotos von ihm.
Anfang ´90 gründete Andreas in Berlin
eine Theatergruppe, die aber nach einem
Jahr erfolgloser Proberei
auseinanderbrach. Aus den Resten dieser
Theatergruppe formierten sich einige
Leute, die zusammen mit Andreas seine
erste Serie „Licht und Schatten“
realisierten. Es gab kein Drehbuch, die
Schauspieler waren Laien, die
Produktionsbedingungen waren no-budget.
Trotzdem wurden bis Ende 1993 61 Folgen
herrlicher Trash in 25 Minuten-Häppchen
im Berliner Offenen Kanal ausgestrahlt,
die sich durchaus mit den genialen
Filmen von Ed Wood messen können.
1994 drehte Andreas mit
„Traumtänzer - Das Kulturbüro“ seine
zweite schwul-lesbische Serie (27
Episoden), ebenfalls für den Offenen
Kanal. Genauso trashig, nur nicht ganz
so gut, aber immerhin mit Drehbuch. Seit
knapp vier Monaten sind nun die „Montagskinder“
auf Sendung. Zum ersten Mal auf einem
festen Sendeplatz - wie der Titel schon
sagt - jeden Montag um 21.30 Uhr im OKB.
Es geht um Liebe, Sex,
Eifersucht und Habgier - alles, was das
Schwule Herz begehrt. Im Grunde nichts
anderes als bei den „herkömmlichen
Serien“, aber die „Montagskinder“
geizen wenigstens nicht mit ihren
Reizen. Keine Folge, in der die
männlichen Darsteller nicht ausgiebig
ihre Schwänze und Ärsche in die Kamera
halten - selbstverständlich immer
handlungsbezogen. „Die Zuschauer wollen
das so“, weiß Andreas Weiß. In seinen
anderen Self-made-Produktionen ging es
eher züchtig zu und so wurden sie kaum
beachtet. Waren doch mal Nacktszenen
dabei, gab es jedoch schnell allerlei
Reaktionen. Nicht nur Männer rufen jetzt
regelmäßig nach der allmontäglichen
Ausstrahlung an und goutieren, „daß das
Fernsehen endlich mal nackte Männer
zeigt“.
Kuscheln im Bett, Schmusen in
der Dusche, Nackte am Telefon - keine
Variante wird ausgelassen. Mit dem
Offenen Kanal Berlin gibt´s auch keine
Schwierigkeiten, selbst nicht, wenn
Andreas etwas weiter geht und
beispielsweise in Folge 4 eine
ausführliche „Golden Shower“-Szene
einbaut. Apfelsaft aus der Gießkanne tat
im diesem Fall auch seine Dienste.
„Leider gab´s bis auf eine
Ausnahme nicht die bösen Reaktionen, die
ich von schockierten Heteros erwartet
habe“, bedauert Andreas. „Schließlich
mache ich das ja bewußt als Provokation.
Wenn ich mir irgendwelche ZDF-Serien
ansehe, in denen Susanne Uhlen halbnackt
im Swimmingpool herum schwimmt, denke
ich mir ,okay, dann zeigen wir eben
einen nackten Mann’. Die deutschen
Sender trauen sich das ja nicht mehr.
Anfangs hat es die ,Lindenstraße’ ein
paarmal gemacht, aber dann war Schluß.
Ich finde das ziemlich albern. Die
Schwulen wollen´s jedenfalls sehen!“
Der 31jährige Piotr Hlawiczka,
einer der Hauptdarsteller („Pavel
Valewska“) und eigentlich
Geographiestudent, ist zwar der Meinung,
daß er nichts zu zeigen habe, „aber im
Grunde ist es mir auch egal, ob man mich
nackt sieht oder nicht“. Solange er
keine Pornos drehen müsse, macht es ihm
sogar Spaß. „Aber das hängt natürlich
auch sehr von meinem jeweiligen
(Bett-)Partner ab“. Kollege und
Medizinstudent Marc (29) sieht das
ebenso: „Solange keine Großaufnahme von
meinem Schwanz über den Bildschirm
flimmert, habe ich nichts dagegen“.
Marcs Alter Ego Erik Schellenberger ist
zu Beginn der Serie mit Pavel
befreundet, aber der schwulentypische
Hang zum Seitensprung treibt ihn schnell
auch in andere Betten. Als sein neuer
Lover Sascha (Peter H. ) Erik jedoch
gesteht, daß er HIV-positiv ist, macht
er Schluß. Reumütig kehrt Erik zu Pavel
zurück - doch der findet schon bald
ebenfalls Interesse an Sascha. Der
schüchterne Hete Rolf (Michel) entdeckt
sein Schwulsein mit dem Callboy Kai
(Andreas Seeligmann). Dramatisch wird´s,
als Candy Candle (Lori Anderson),
Schauspiellehrerin und Hauptdarstellerin
der 15 Jahre alten amerikanischen
Seifenoper „Years of Happiness“, von
einem Verehrer brutal entführt wird.
Natürlich sind auch die „Montagskinder“
eine no-budget-Produktion. Dennoch
geht´s beim Dreh (auf S-VHS) schon fast
so professionell wie in den bekannten
Grundy-Soaps zu. Jede Szene wird im
Schnitt dreimal geprobt und dreimal
gedreht. Nur von der technischen Seite
hapert´s leider ein wenig, dafür läuft
die Serie eben auch im Offenen Kanal.
Die Stories sind das Ansehen allemal
wert. Pro Monat werden sechs Folgen à 25
Minuten produziert. Gedreht wird dann,
wenn alle beteiligten Darsteller Zeit
haben, auch am Wochenende. Um die
Produktion (dieses Jahr sollen 52 Folgen
gedreht werden) sicherzustellen,
unterstützen alle Darsteller Andreas mit
einem geringen Beitrag.
Natürlich sind die „Montagskinder“
nicht nur im Offenen Kanal Berlin zu
empfangen, sondern auch bei Ihnen zu
Hause, wenn Sie wollen. Für 35 Mark
können Sie jeweils zehn Folgen (fertig
sind mittlerweile mehr als 30) auf einer
Videocassette beim Macher kaufen:
Andreas Weiß, Dimitroffstraße 144, 10407
Berlin, Telefon: 030 - 421 1356. Er
hofft, daß auch Schwulen- und
Lesbengruppen aus ganz Deutschland
interessiert sind, seine Serie zu
zeigen. „Vielleicht finden sich ja
auch Leute, die in ihrem Namen als
Nutzer des Offenen Kanals ihrer Stadt
die Serie einem breiten Publikum zeigen
wollen“. Verdient hätte es die Serie
jedenfalls, über den minimalen Horizont
des Offenen Kanals Berlin hinaus bekannt
zu werden.
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ZUSCHAUERMEINUNGEN
Foto: Martina Schulz
Pavel, Sascha
und Erik
Björn Herbst,
Krefeld, 11.Februar 2002:
" Montagskinder (Episoden
1-10)... hat mich echt
begeistert... bei der ersten Folge
dachte ich zuerst : was soll das?...das
"Format" ist echt anfangs
gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich
einmal hineingeschaut hat, muss man
einfach weiterschauen....so wie ich und
mein Freund, an einem Stück....die
restlichen Folgen der Montagskinder
werden wir auch bald schon bestellen ...
wir wollen ja wissen wie es weitergeht
.... wir müssen es wissen...."
Thomas
Piechatzek, Dillingen, 5.Januar 2002:
"... interessant
von der Thematik her und von den
Schauspielern einfach gut dargestellt.
In der Serie war jedes Thema der
Schwulen-Welt vertreten, wie: Aids,
Strich, Beziehungsprobleme usw...
André
Dieudonné, Merchweiler, 4.Januar 2002:
"Montagskinder
ist wirklich fernsehreif. Die Serie
gefällt mir richtig gut. Die Orte
wechseln, mehrere Personen, sowie
parallele Handlungen und glaubwürdige
Schauspieler. Allerdings stört mich
etwas, dass es fast immer um Sex geht.
Sexprobleme hätte ich durch
Gefühlsprobleme dargestellt oder gewisse
Details außen vor gelassen. .... Die
Serie hat mir aber wirklich gut
gefallen. Kompliment !"
Foto : Andreas Weiß
Künstler Sascha und
Mitbewohnerin Irene
Uwe ,
Magdeburg, 16. November 2000:
"... habe
gestern Abend die Montagskinder
gesehen und muss sagen es hat mir gut
gefallen "hat schon so etwas wie im
wahrem Leben" was ich ja gar nicht so
richtig beurteilen kann da ich ja
alleine lebe, aber ich stelle es mir so
vor wie du es da so schilderst. Was mich
gestört hat: - was mir da so richtig
aufgefallen ist, du bist sehr sparsam
mit Musik (Filmmusik :finde sie gehört
dazu wie das Salz in der Suppe.
)... aber es liegt vielleicht auch
an deinen finanziellen Mitteln die du
aufwenden mußt, ist bestimmt nicht
billig, eine solche Produktion. (Mußt
mehr versteckte Werbung machen für Coca
Cola und so, vielleicht stehen dann die
Sponsoren Schlange ,war nur Spaß!)
Aber wie gesagt hat mir gut
gefallen und werde mir den Mittwoch
22°°Uhr frei halten..."
Ursus ,
Schweiz , 8. August 2000:
"...Auf Eurer
Homepage habe ich Eure Serie entdeckt
und die gefällt mir auch - Gratuliere!!
Nun möchte ich natürlich auch gerne
Bilder der Jungs haben ;-)
... ich habe die Serie ... schon
geschaut. Mir hat es gut gefallen
und irgendwie möche ich davon noch mehr
sehen. Es macht einen an, diesem
"Schauspiel" weiter beizuwohnen! "
Galip
Karaali, Berlin, 28. März 2000:
"...die restlose
Schönheit, Eleganz, Erotik und vor allem
die Natürlichkeit der einzelnen
Darsteller ist einfach faszinierend! Wie
gern würde ich Euch unterstützen! Ich
bin neben meiner anderen Berufgruppen
als Arzt, Lehrer, Berater,
Kolumnenschreiber jetzt nun auch
"Montagskind`ler" geworden. Ich möchte
Euch alle umarmen."
Foto: Jovan Evermann
" Erik und Pavel "
Christoph
Ostermann, Medienassistenz OK
Hannover, 28. Dezember 1999:
"...deine
Sendung läuft hier bald ein Jahr und
sie hat außer für Unruhe bei unserer
Landesmedienanstalt auch immer wieder
für Sympathiebekundungen
gesorgt. Mach weiter so
gute Sendungen ! Wir .... überlegen,
ob wir die "erste Staffel" evtl. noch
mal wiederholen!"
Michael Kloos,
Berlin, 30. November 1999:
"...habe
zufällig im Sommer Eure Serie entdeckt.
Seitdem sitze ich Montag für Montag um
halb zwölf vor dem Fernseher... (es)
gefällt mir gut, dass Ihr Euch nicht
scheut, die mitwirkenden Kerle nackt zu
zeigen...Wo bekommt man sonst den
Durchschnittsmann hüllenlos geboten? Ihr
habt ein gutes Gespür dafür, was „wir“
sehen wollen..."
Wolfgang
Rynski & Freund, Hamburg,
24. Juni 98:
"Was uns an den
MontagsKindern ... gefallen hat,
ist der Aspekt, daß es sich hier nicht
um eine REIN schwule Serie handelt. Die
Mischung aus lesbischen, schwulen und
Hetero-Themen macht die Serie
abwechslungsreicher und
glaubhafter...Bei den
MontagsKindern fanden wir den
ersten großen Teil rund um die
Theatergruppe mit Candy Candle eine Idee
runder und gelungener. Der zweite Teil
mit dem Zeitungsprojekt wirkte manchmal
ein bißchen wie ein Abklatsch von etwas,
was schon da war."
Foto : Andreas Weiß
In der Theatergruppe:
Felix und Lisa proben nach Candys
Anweisungen
W-Ch.Neumann
& Erich Prosch, Hamburg, 10.
August 97:
"Ein ganz
herzliches Dankeschön für mehr als 30
Folgen Montags-Kinder! Obwohl
wir beide über 50 und sonst keine Fans
von Seifen-Opern sind, gefallen uns die
MontagsKinder ganz ausgezeichnet,
ja, sie werden immer besser! Wir freuen
uns auf viele weitere Folgen!"
Robert Miehle
& Detlef Jahn, Bobingen, 1. April
97:
"...ja,wir
gestehen, wir sind süchtig nach Pavel,
Erik, Sascha, Kai, nach Frau Gisela
Golla und natürlich nach Candy!...Gibt
es schon einen Gisela-Golla-Fanclub,
oder wie können wir einen gründen?"
Anmerkung von
Andreas Weiß: Die Fan-Club-Frage war
wohl ein Aprilscherz?
Christian
Günther, Pinneberg, 18. Februar 97:
"Es ist
zwischenzeitlich schon zur festen
Einrichtung geworden, daß ich mir bei
Freunden...am Sonntag zum Frühstück die
neueste Folge der MontagsKinder
reinziehe, echter Kult!"
Claus
Olufemi-Gudat, Berlin, März 96:
"..die
Schauspielerin, die die schwarzhaarige
Amerikanerin spielte (gemeint ist
Lori Anderson) war absolut
unmöglich. Sie spielte so, wie man sich
eine Schultheatergruppe (Grundschule)
vorstellt - und das hat nichts damit zu
tun, daß Deutsch nicht die Muttersprache
für diese "Schauspielerin" ist. Wie
natürlich die Aussprache auch als
Nichtdeutscher sein kann, sieht man an
Milton und Pavel....Um einen Vergleich
mit Schauspielern der kommerziellen
Szene zu haben, kommt es auf die
Ursprünglichkeit und Natürlichkeit in
Sprache und Gestik an. Da fiel mir von
Anfang an Maya auf, die sich sehr frei
vor der Kamera bewegt und sehr natürlich
spricht."
Foto: Andreas Weiß
Lisa und Maya
Dietwald
Heilmann, München, 12. Februar 96:
"...eine
amüsante Geschichte und ein Schritt in
`unserer Sache'... Bahnbrechend als
Serienproduzent in dieser Thematik waren
Sie gewiß- und darauf dürfen Sie stolz
sein...
Jürgen Beck,
Fürth, 10. Februar 96:
"Bin begeistert
von Deiner Produktion!"
Andreas Guballa, Lübeck,
25. Januar 96:
"Ich kann mir
vorstellen, daß die Serie mittlerweile
Kultstatus erreicht hat. Das Drehbuch
ist super, die Darsteller werden immer
besser...“
Frank Priebe,
Hamburg, 2. Januar 96:
"...es gibt
(trotz des Schwulen in einigen
Soap-Operas) viel zu wenig (wirklich
erkennbar) Schwules im Fernsehen... Da
ist Deine Produktion eine sehenswerte
Ausnahme, wobei es mich wundert, daß die
Golden-Shower-Szene nicht weiter
beanstandet worden zu sein scheint...Die
Serie schwankt, wie ich finde, zwischen
Sequenzen, die eher als Parodie auf
landläufige Soap-Operas (mit reichlich
ungewöhnlichen Problemen, besonders in
der Häufung) erscheinen, und durchaus
ernsten Abschnitten, in denen es z.B. um
die Akzeptanz HIV-Positiver oder um
Beziehungsprobleme geht, die auch im
täglichen Leben vorkommen...
Foto: Andreas Weiß
Sascha und
Pavel
Wilfried
Vagts, Stuttgart, 14. November 95:
"Mein Freund und
ich hatten recht ordentliche Pläsier an
Eurer Serie; es scheint, daß sich die
Spieler-Laien-Schar von Ausgabe zu
Ausgabe steigert. Es kommt einem
ernsthaft große Lust, mitzuspielen bzw.
hier und da mal Co-Regie zu führen...
Hans-Joachim
Winter, Hohen-Neuendorf, 4. November
95:
"Deine MontagsKinder
sind gut angekommen, gut verdaut und der
Appetit geweckt, was passiert den Leuten
aus dem Kiez nächstens? ... Die
Introduktion von Miss Candle, der
Serienschluse, erschien mir zunächst zu
laut und überzogen, bis die anderen
Akteure langsam ins Konzept
traten...
Ab Folge 3 oder 4 vergißt man, daß es
schlicht gesagt einfach und laienhaft
ist, da die Figuren ein Gesicht bekommen
und sich echte Charaktere bilden... Die
Freizügigkeit der Bilder ist zeitweise
atemberaubend, es wird nichts aus dem
schwulen Leben ausgelassen, alle
gängigen Fernsehtabus werden angepackt
und barärschig gezeigt, es steckt an,
sich noch mehr zu outen, seiner Umwelt
den nackten Arsch zu zeigen und denen zu
sagen, jawohl, ich bin schwul oder
lesbisch oder bi oder...
Ich hoffe sehr, ... daß auch
dienstags oder wann immer in der Woche MontagsKinder-Abend
im Fernsehen ist, ... damit sich die
jungen Leute nicht mehr verstecken
müssen, wie wir einst. "
Jovan
Evermann, Köln, 11. September 95:
"Nun habe ich 20
Folgen gesehen und bin restlos
begeistert von den MontagsKindern!
Die Storys, die Du Dir ausgedacht hast,
sind wirklich klasse...Gewagt fand ich
die Golden-Shower-Szene!... Jedenfalls
finde ich es gut, daß die Serie ein
bißchen freizügiger ist als der
Vorgänger (TraumTänzer),
und ich hoffe, das bleibt auch so!"
Pete Winter,
Nikola & Mari, Berlin, 6.
September 95:
"Beim Zappen
entdeckte ich zufällig Eure Drama-Serie.
Phantastisch, Klasse, echt geil! Nun
schaue ich jeden Montag Euer erfrischend
anderes und doch so vertrautes
Serienprogramm und freue mich immer
wieder auf die Fortsetzung. Ich (schwul)
muß sie sogar für meine lesbischen
Freundinnen aufzeichnen, die leider
nicht ans Kabelnetz angeschlossen
sind!...Hoffentlich dauert Eure Serie
noch ein Weilchen!?
Foto: Andreas Weiß
Maya und Lisa
Beate
Galuschka, Berlin, 5. September 95:
"Zunächst ein
Riesen-Lob an das ganze Team der
MontagsKinder!... Ihr
habt tolle, internationale Schauspieler
... Am meisten mag ich Maya und Lisa
(klar, ich als Lesbe!), aber Pavel finde
ich auch ganz süß... Schade finde ich,
daß die Serie nur so kurz ist! Das sind
weniger als 20 min, wenn man den
Vorspann ausläßt...Aber sonst - ganz
tolle Spitze Eure Serie. Sehr offen und
direkt. Macht weiter so!"
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